Führung – Kommunikation mit den Mitarbeitern

Die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern beeinflusst direkt den unternehmerischen Erfolg. Respektvolle Interaktionen und regelmäßige Gespräche fördern Motivation und Leistungsfähigkeit. Offene Feedback-Kanäle und klare Hierarchien sind essenziell, um Probleme frühzeitig zu erkennen und das Betriebsklima positiv zu gestalten.

Es gibt wenige Ressourcen innerhalb eines Unternehmens, die eine so direkte Auswirkung auf den unternehmerischen Erfolg haben wie der Kontakt zwischen Vorgesetzten und den ihnen unterstellten Mitarbeitern. Das zieht sich durch den ganzen Betrieb und durch alle Instanzen. Ist diese Kommunikation nicht stimmig, hat dies eine direkte negative Auswirkung auf das tägliche Arbeiten der Mitarbeiter. Folgen sind gemindertes Leistungsvermögen, unmotiviertes Arbeiten, erhöhte Kranken- und Fehlzeiten, sowie starke Fluktuation innerhalb des Betriebes. 

Vielen Vorgesetzten ist ein auftretender Mangel an Führung gar nicht bewusst. Sie erledigen genauso wie alle anderen auch ihre tägliche Arbeit, motivieren sich weitestgehend selbst und erwarten dies auch von ihren Mitarbeitenden. Im schlimmsten Fall haben sie selbst Vorgesetzte mit einem eingeschränkten Kommunikationsvermögen, nehmen dieses hin und projizieren diese Erfahrung weiter nach unten. 

Kommunikation mit dem Team

Was aber macht eine gute Kommunikation mit Kollegen aus? Jeder wird hier seine eigenen Erfahrungen gemacht haben und es lässt sich auf die Weisheit herunterbrechen, dass man mit anderen so sprechen sollte, wie man es sich selbst von seinem Gegenüber wünscht. Die Wahrnehmung des unterstellten Kollegen, ein respektvoller Gruß und vielleicht die Frage, wie es ihm geht, bedeutet schon einen großen Motivationsschub für den Mitarbeiter. Man signalisiert ihm, dass er ernst genommen und respektiert wird. Man hat nicht immer Zeit dafür, es geht viel im Kopf herum, man ist ständig mit den eigenen Aufgaben beschäftigt, aber man sollte sich trotzdem Zeit für Gespräche nehmen. Hier zählt die Klasse statt Masse. Niemand erwartet von ihnen, dass sie eine gesunde Distanz zu ihren Untergebenen aufgeben. Im Gegenteil, sie muss gewahrt bleiben, um ernst genommen zu werden. 

Die meisten ihrer unterstellten Mitarbeiter werden sehr sensibel auf jedes ihrer Worte reagieren. Alles, was sie sagen und wie sie es sagen, könnte direkte Auswirkung auf ihre Motivation und ihr Leistungsvermögen haben! Wird künftig mehr Arbeit anfallen? Klingt Unzufriedenheit in ihren Worten mit? Geht es dem Unternehmen gut? Ist der Arbeitsplatz gefährdet? Das falsche Wort an der richtigen Stelle und ein Mitarbeiter grübelt mehr, als dass er sich auf seine Arbeit konzentrieren könnte. 

Lernen Sie Ihre Sorgen nicht mit den Kollegen zu teilen. Bleiben Sie immer zuversichtlich und versuchen Sie die Kollegen positiv zu motivieren, selbst dann, wenn sie selbst gegenteilig empfinden. Das klingt unfair, möchte man doch die Untergebenen mit in die Verantwortung nehmen, aber es wird nur begrenzt funktionieren. Gerade dann, wenn sie wiederholt auf eine ernste Situation aufmerksam machen. 

Rhetorik

In einem früheren Beitrag haben wir über Rhetorik gesprochen. Die Kunst und Wissenschaft der Kommunikation sollte nicht nur gegenüber Kunden und Partnern angewandt werden. Auch ihre Mitarbeiter wünschen sich klare und durchdachte Anweisungen, strukturiertes Sprechen und eine argumentative Grundlage, warum das Gesagte von Bedeutung für sie ist. Dabei spielen sowohl Qualität als auch Quantität eine Rolle. Spricht man undeutlich, abgehoben oder mit einer Struktur, in welcher man thematisch immer wieder springt, läuft man Gefahr, von den eigenen Angestellten nicht verstanden zu werden. Spricht man zu wenig, könnten Informationen verloren gehen, spricht man zu viel, ist es vielleicht die Aufmerksamkeit der Kollegen, welche schwindet. 

Mitarbeitergespräche

Regelmäßige Mitarbeitergespräche helfen dabei, ein Verhältnis zu den Kollegen aufzubauen. Einen Moment an Kontakt zu schaffen, in dem es vielleicht nicht nur um das rein Geschäftliche geht. Gerade wenn plötzlich ein gemindertes Leistungsvermögen bei einem Mitarbeiter festgestellt wird, könnte ein privater Konflikt die Ursache dafür sein. Vielleicht kann man hier sogar aktiv dem Kollegen helfen, um ihn möglichst schnell wieder in die Bahn zu bekommen. Finden solche Gespräche nicht statt, könnte die Konsequenz eine disziplinarische Maßnahme oder sogar die Kündigung eines eigentlich wertigen Mitarbeiters bedeuten. Was wünscht sich der Kollege? Welche Ziele verfolgt er? Wie empfindet er sein tägliches Arbeiten? Diese Antworten zeigen ihnen viel von ihren Mitarbeitern und geben auch Aufschluss über die Güte des Teams, welchen sie angehören. Könnte es Neid geben? Gibt es ein gestörtes Verhältnis innerhalb des Kollegiums? Treten Konflikte auf, von denen man nicht weiß? Sie werden wertige Informationen nur dann einholen, wenn sie mit ihren Kollegen sprechen. 

Hierarchien

Gerade als Geschäftsführer ist man dankbar für eine effiziente Mitarbeiterstruktur. Je mehr Kollegen es werden, desto schwerer fällt es einem, Führungsaufgaben zu erfüllen. Die logische Konsequenz ist, diesen Aufgabenbereich an vertrauensvolle Mitarbeiter zu übertragen. Natürlich sollte man diesen Bereichs- und Teamleitern den Rücken stärken und sie mit der entsprechenden Autorität ausstatten, damit sie effizient ihr Team führen und anleiten können. Und dennoch sollte es hier auch eine Kontrolle geben, ob sie dieser Aufgabe gewachsen sind. Nur weil jemand die Fachlichkeit hat, heißt es nicht, dass er sich auch für eine Führungsposition eignet. Hier sollte man unbedingt die Waage finden. Natürlich muss ein Kollege kompetent sein, aber er muss auch über die nötige Autorität, Sensibilität und Motivationsfähigkeit verfügen, um das Maximum an Leistung aus seinem Team herauszuholen. 

Nehmen Sie hier regelmäßig an Teamsitzungen teil! Hören sie zu, wie ihre Mitarbeiter untereinander sprechen,  verfolgen sie, wie die Leitung gegenüber seinem Team auftritt. Suchen Sie in Pausen das Gespräch mit den Mitarbeitern. Nicht alles, was an sie herangetragen wird, hat einen ernsten Hintergrund. Vieles Gehörte wird vielleicht für Frustmomente oder Stirnrunzeln sorgen, aber mit der Zeit werden sie die nötigen Erfahrungen machen, um zu erkennen, was Relevanz hat und was nicht. 

Das, was für einen Mitarbeiter gilt, lässt sich auch auf eine ganze Abteilung anwenden. Gibt es Auffälligkeiten in der Produktivität? Kommt es zu erhöhten Fehlzeiten? Ist eine Häufung von Kündigungen feststellbar? Schnell könnte sich hier herauskristallisieren, dass es ein Führungsdefizit gibt und der Verantwortliche überfordert ist oder nicht die notwendigen Voraussetzungen mitbringt, um ein Team zu führen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass er ausgetauscht werden muss. Aber er wird Unterstützung benötigen. Entweder durch klare Anweisungen und Vorgaben oder Schulungen um seine Führungskompetenzen zu erhöhen. 

Kommunikation von unten nach oben

Oft scheuen sich Kollegen davor auf Missverhältnisse oder Probleme hinzuweisen. Diese müssen nicht unbedingt das Team betreffen. Hier kann es auch um Arbeitsweisen oder Verbesserungsvorschläge gehen. Überufernder Respekt vor den Vorgesetzten könnte dazu führen, dass ein Kommunikationsbruch erfolgt und wertvolle Hinweise und Vorschläge unausgesprochen bleiben. Sorgen Sie hier für Abhilfe! Richten Sie hier einen Kommunikationskanal für Verbesserungsvorschläge ein und einen Kummerkasten für Sorgen und Nöte ihrer Mitarbeiter. Auch hier wird nicht jeder Hinweis wertig sein, aber spätestens wenn zwei Kollegen auf dasselbe Problem hinweisen oder ähnliche Vorschläge zu einem Punkt gemacht werden, besteht Handlungsbedarf und der Mehrwert für ihr Unternehmen ist da. 

Betriebsrat

Kein Geschäftsführer lässt sich gerne von einem Betriebsrat reinreden. Auch hier hilft eine gute Kommunikationskultur in Ihrem Unternehmen. Denn oft wird erst dann von Mitarbeitern eines Unternehmens nach der Einrichtung einer Mitarbeitervertretung verlangt, wenn Missstände ihre Arbeitsplätze bedrohen oder ihre Arbeitssituation aus bestimmten Gründen gravierend geworden ist. Je größer Ihr Unternehmen ist, desto konkreter wird hier die Wahrscheinlichkeit!

Fazit: 

Die effektive Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ist ein essenzieller Bestandteil für den unternehmerischen Erfolg. Die Qualität dieser Interaktionen beeinflusst direkt die Motivation, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Schlechte Kommunikation kann zu einer Vielzahl von negativen Folgen führen, einschließlich erhöhter Fehlzeiten, hoher Fluktuation und allgemeiner Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.

Führungskräfte müssen sich ihrer Rolle und ihres Einflusses bewusst sein. Es reicht nicht aus, die eigenen Aufgaben zu erledigen und zu erwarten, dass die Mitarbeiter sich selbst motivieren. Respektvolle und regelmäßige Kommunikation, das Teilen von positiven Perspektiven und das Vermeiden von Unsicherheiten sind Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Führung.

Regelmäßige Mitarbeitergespräche sind unerlässlich, um ein gutes Verhältnis zu den Kollegen aufzubauen und frühzeitig mögliche Probleme zu erkennen und zu lösen. Die Schaffung klarer Hierarchien und die sorgfältige Auswahl von Teamleitern mit den notwendigen Führungsqualitäten sind ebenso entscheidend.

Eine offene Kommunikationskultur, die auch Feedback und Vorschläge von unten nach oben fördert, trägt zur kontinuierlichen Verbesserung des Unternehmens bei. Ein Kommunikationskanal für Verbesserungsvorschläge und ein Kummerkasten für Sorgen und Nöte können helfen, wertvolle Informationen zu sammeln und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Insgesamt zeigt sich, dass eine gut durchdachte und konsequent angewandte Kommunikationsstrategie zwischen Führung und Mitarbeitern von entscheidender Bedeutung für die langfristige Gesundheit und den Erfolg eines Unternehmens ist.

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